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Montag, 3. Mai 2010

Wärst du mit Bremsen genauso schnell?

Montag, 3. Mai

Frühmorgens ist die Welt noch in Ordnung, selbst in Blagoevgrad – so dachten wir. Rauf auf die Autobahn, ab Richtung Grenze, ist ja schließlich nicht mehr weit! Doch dann holte uns die grausame Wirklichkeit wieder ein! Die Bulgaren haben scheinbar nicht nur den Computer, den Rotwein, den Käse und den aufrechten Gang erfunden, sondern auch Wurmlöcher. Ein solches spuckte uns plötzlich vor einem Hinweisschild aus, welches verheißungsvoll ankündigte: Blagoevgrad – 40km. So und genauso muss es gewesen sein, dann unserer Navigation ist am Vorabend sicherlich kein Fehler unterlaufen.

Von so leichten Rückschlägen lassen sich echte Wüstenprinzessinnen und der Prinz jedoch nicht entmutigen und so machten wir weiter Meter Richtung Griechenland. Hier war mal wieder Bergwertung angesagt – teils geplant, teils spontan, da unsere drei Griechenland Straßenkarten irgendwie alle nicht so recht viele Gemeinsamkeiten beim Streckenverlauf aufweisen wollten, durften sich unsere drei Hübschen so richtig auf südeuropäischen Kurven austoben. Mohnfelder wohin das Auge reicht, toskanisch anmutende Olivenhaine und idyllische Ziegenherden. Selbst die drei orthodoxen Priester, welche uns in akzentfreiem Deutsch begrüßten, konnte der griechische Tourismusverband rechtzeitg herbei schaffen. Und an jeder Weggabelung wartete bereits ein Nick oder ein Theo auf uns, um auf unsere Frage nach dem Weg hin in sein Auto sprang und uns kurzerhand die Strecke vorfuhr. Wahnsinn, welche Serviceorientierung in dem Land herrscht, wenn man nur ein paar Milliarden an Hilfsgeldern runterschickt. Die beste Reisezeit in Griechenland? Staatsbankrott!

Die Bergwertung konnte die fliegende Tupperschüssel ganz klar für sich entscheiden, Spülmaschinenfest und kurvensicher überzeugte der Renault alle verbleibenden Zweifler. Klar, wer kann schon schneller sein, als ein Auto ohne Bremsen?? (Tina: „Marion, wär dein Auto mit Bremsen eigentlich genauso schnell in den Kurven?“) Und irgendwo in den griechischen Bergen, kurz nach Theos Heimstrecke, sitzt jetzt wohl eine verwirrte griechische Landschildkröte, welche aus ihrem friedlichen Mittagsschlaf auf der Fahrbahnmitte durch drei über sie hinweg rasende Autos geweckt wurde (es geht ihr körperlich gut, wir haben sie an den sicheren Seitenstreifen getragen)

Und dann, ein paar Kurven später, da war es: Meeeeer! Unser Hofstaat hat es tatsächlich geschafft: von den Alpen bis ans Meer in 3 Tagen, ohne Verluste der Assets. Das wohl beste Mittagessen der Welt gibt es in Alexandroupoli – andererseits: wenn man sich 3 Tage lang nur von Knabernossi am Beifahrersitz ernährt, sind die Ansprüche wohl generell etwas niedriger als üblich.

Der darauf folgende Grenzübergang in die Türkei konnte dank weiblichem Charme innerhalb kürzester Zeit passiert werden. Man nehme: ein rosa Auto, Fahrerinnen, welche in der Landessprache 2 Bier bestellen können und 2 humorvolle Grenzer. Da machte es uns auch nichts, dass wir selbst beim 5. Schalterfenster immer noch keine Supersize Pommes dazu bekamen.

Erklärtes Tagesetappenziel war eine türkische Kleinstadt 40km vor Istanbul, welche über einen viel gepriesenen Campingplatz zu verfügen schien. Wahre Geheimtipps sind oft nicht leicht zu finden, gottseidank erhielten wir spontan wieder Hilfe von unseren türkischen Navis. Die beiden Herren fuhren uns beherzt Richtung „Camping“ vor, der Benz wurde auf den Bodenwellen wieder von etwaigen Resten der Oberstaufener Startrampe befreit. Ankunft nach 5min Offroadfahrt in… im Nirgendwo! Eine umgeackerte Wiese auf der tollwütige Hunde tobten wurde uns von unseren beiden Nüvis (das heisst Navi auf Türkisch) freudestrahlend präsentiert. „You sleep here, no money, OK!“

Undankbar wie echten Hoheiten nun mal sind nahmen wir das großzügige Angebot dann doch nicht an und entschieden uns für die Weiterreise nach Istanbul. Zurück in der Zivilisation wurden wir schnell belehrt, dass die griechisch-türkischen Landstrassen nur deshalb so autoleer sind, weil alle Autos in Istanbul versteckt sind. Nur dank der perfekten Vorbereitung von Benny und Claudia, welche die Route scheinbar vorab mehrmals abgefahren sind, war es möglich, unser Ziel in einer Stadt mit 11 Mio suizidgefährdeten Autofahrern ohne jegliche Umwege direkt zu erreichen.

Hier nun nach 16 Stunden Reisezeit am heutigen Tage – fix und fertig aber glücklich – harren wir unserer nächsten Abenteuer. Wenn sich das GPS morgen bewegt, bitte um kurze Benachrichtigung, dann macht der Hotelpage nämlich grad einen Ausflug mit unseren Autos. Wir selbst erkunden die Stadt morgen in aller Ruhe zu fuß! Fotos gibt es morgen!

1 Kommentar:

  1. 1. McGyver Regel:
    auf Reisen ein Stück Kupferkabel, eine Büroklammer und eine Kugelschreibermine sind die technische Mindestausstattung, wenn mal wieder ein Benz oder ein Atomkraftwerk in Gang gebracht werden müssen.

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