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Mittwoch, 12. Mai 2010

Rettet die Wale in Damaskus!

9. Mai, Tageskilometer: 0, Ruhetag in Damaskus


Heute war autofreier Tag für uns und wir gönnten uns einen ausgiebigen Stadtrundgang durch Damaskus. Hier ist das gesamte Stadtbild geprägt durch bodenlang-schwarz verschleierte Frauen, Schleier im moderneren Stil wie zB in der Türkei sieht man hier kaum, unverschleierte Frauen max. eine handvoll. Als Ausländerin fühlt man sich jedoch trotzdem willkommen, für die Besichtigung der Umayaden Moschee bekommen wir einen braunen Kapuzenumhang ausgehändigt und fühlen uns wie eine Mischung zwischen Mainzelmännchen und den Schlümpfen.


Um das Orientfeeling perfekt zu machen, gönnen wir uns einen Besuch im Hammam, natürlich strikt nach Männern und Frauen getrennt. Wir Mädels betreten das antike Badehaus durch eine schwere Holztüre, gut versteckt in den Gassen des Souqs, bei der uns erst nach Klopfzeichen Einlass gewährt wird. Im ersten Augenblick überrascht uns die plötzliche Nacktheit der anwesenden Damen, irgendwie vergisst man ziemlich schnell, dass unter den Pinguinkostuemen auch Frauen stecken. Unter Frauen ist plötzlich nichts mehr von Schamgefühl zu spüren. Auch wir bekommen ein Handtuch ausgehändigt, Umkleidekabinen gibt es keine. Dann übergibt man uns ein „Osterkörbchen“, das Lufaschwamm, Seife und Waschlappen enthält und wir werden aufgefordert, uns nackt auf den Steinboden zu setzen und mit warmen Wasser zu übergießen („sit down, wash, only water!“).


Schon bald wendet sich uns die erste Hammamfrau zu, nach ihrer aktiven Karriere als russische Kugelstosserin sah sie sich scheinbar dazu berufen, fortan in labbrigen beigen Unterhosen und BH bei 40°C im damazener Hammam nackte Frauen abzuschrubben. Dies machte sie auf jeden Fall voller Begeisterung. Wie eine Greenpreaceaktivistin beim Versuch Waale zu retten, zog sie uns splitterfasernackt auf dem Steinboden herum und bearbeitete uns mit einem Drahtwaschelähnlichem Schwamm. Seit meinem letzten Besuch beim Frauenarzt ist mir kein anderer Mensch mehr so nahe gekommen, wie die Dame im Hammam (auch wenn das die Claudia nicht glaubt).


Rot geschrubbt bekamen wir dann noch mal die Gelegenheit uns mit Wasser der obersten drei abgeriebenen Hautschichten zu entledigen und durften dann im Ruheraum Tee zu uns nehmen. Alles in allem ein sehr interessantes Erlebnis. Abends abermals wunderbares Essen im Innenhof eines alten Bürgerhauses, so lässt sich der Orient gut ertragen!

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