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Mittwoch, 12. Mai 2010

Reisen in Kamelgeschwindigkeit

11. Mai, Wadi Rum – Aqaba


Nach dem ganzen Abenteuer des Vortages hatten wir uns Ausschlafen so richtig verdient, so verließen wir als eines der letzten Teams das Camp Richtung Kamelrennbahn, für die letzte Aufgabe der Allgäu-Orient Rallye 2010. Auf dem Wüstenstrich sollte eine Geschwindigkeits- und eine Geschicklichkeitsprüfung absolviert werden. Nach Bennys bravouröser Leistung fiel der Startschuss für das Rasen in der Wüste. In dichte Sandschwaden vom Vordermann gehüllt fuhr man hier so ziemlich im Blindflug, nicht ohne unerwartende Hindernisse. Einige Teams vor uns hatten scheinbar spontan Reifen und weitere Autoteile verloren, welche nun auf der Strecke lagen. Und dass die Wüste nicht nur eben ist, sondern auch einige vollkommen unerwartete Gletscherspalten enthält, erfuhren wir auch erst, als wir mit Karacho in Meter-tiefe Gräben rein gefahren waren. Aber das Adrenalin tat sein übrigens uns komplett high rasten wir über die Ziellinie.


Für die meisten Teams ging die Fahrt nach der Challenge dann gleich non Stop zum lokalen Mechanikerstrich, kaum ein Auto kam heil aus der Wüste raus. Auspuffe hingen demotiviert in der Gegend herum, Reifen wurden am laufenden Band getauscht und auch die alte Französin entschloss sich dabei mitzumachen und stand plötzlich mit plattem Reifen auf der Strasse. Gegen Einwurf von kleinen Scheinen wurde jedoch schnell Hilfe gefunden und der mitgeführte Winterreifen kam zum Einsatz. Gottseidank: so können wir wirklich mit Recht behaupten, dass jedes der spärlich mitgeführten Ersatzteile und Werkzeuge zum Einsatz kam und nichts überflüssiges mit an Board war!


Ein platter Reifen war außerdem ein würdiger Abschluss unseres Rallye Erlebnisses.

So ganz konnten wir es noch nicht wirklich fassen: 11 Tage voller Strapazen durch 11 Länder, 2 Kontinente, 3 Meere, 6000km vom Allgäu in die Wüste. Übernachtungen auf staubigen Parkplätzen und in 5 Sterne Hotels. Cabanossi zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen, im Motorraum erwärmte Raviolidosen oder Delikatessen pur in Damazener Restaurants wie aus 1001-er Nacht.

Anstrengend aber schlicht und ergreifend genial.


Mit dem Auto zu fahren und zu erleben, wie sich Land und Leute langsam verändern, Klimazonen wechseln, Sprache und Religionen, wo man Stadt für Stadt an den üblichen Fahrstil akklimatisiert wird, welch ein Unterschied zu einer Reise, wo man ein Flugzeug besteigt und an einem fremden Ort wieder ausgespuckt wird.


Es gibt ein arabisches Sprichwort, welches besagt, dass die Seele nur mit der Geschwindigkeit eines Kamels reisen kann, bei allem was schneller ist, kommt die Seele nicht hinterher.

Unsere Seelen hatten Zeit, mit uns auf Reise zu gehen, und das war gut so!

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